Nobelhart & Schmutzig

Adieu Hausgemachtes & Lebens=mittel

Ich schließe unseren Hausgemachtes-Onlineshop und stellen unsere eigene Lebensmittel-Serie ein.

Im März 2020 fing alles an. Unglaublich improvisiert, aber dafür sehr schnell haben wir Sie direkt ab Beginn des ersten Lockdowns mit dem Besten aus der nobelharten Küche versorgt. Das Ganze wuchs dann recht fix zu einem zunehmend professionellen Online-Shop. Eine Sache war dabei stets klar. Egal, ob Zwiebelmarmelade, Kartoffelsuppe oder Rauchbutter: Wir wollten Ihnen genau die Qualität bieten, die Sie auch bekommen, wenn Sie bei uns an der Friedrichstraße essen. Und nichts weniger als das.

Mit diesem Konzept sind wir nun leider gescheitert. Unsere Lebensmittel kamen mit stolzen Preisen daher und wir haben auch etliche verkauft. Genug Geld haben wir damit trotzdem nicht verdienen können. Dies liegt in erster Linie an den immensen Lohnkosten, die unsere Produktion veranschlagt hat, denn wir produzieren ausschließlich in der eigenen Küche mit unserer eigenen Belegschaft.

Natürlich gibt es reichlich Chef Editionen von Deutschlands besseren Restaurants oder Küchenchef*innen mit eigener Produktserie. Vielleicht fragen Sie sich, was die anders machen, damit die Zahlen dabei stimmen. Wir verraten es Ihnen: Im Gegensatz zu uns produzieren die Kolleg*innen nicht in-house. Das verurteilen wir nicht. Dennoch ist es für uns keine Option, unsere Rezepte an irgendeinen Supplier weiterzugeben, der dann in der Großküche für uns kocht, einglast und etikettiert. Das entspricht nicht unserem Qualitätsstandard. Und wir fänden es auch nicht wirklich transparent, dann trotzdem “Nobelhart & Schmutzig” drauf zu schreiben.

In den fast vier Jahren Hausgemachtes und Lebens=mittel haben wir viel tolles Feedback bekommen. Wir sind stolz darauf, dass es nie ein Problem mit der Qualität oder dem Geschmack gab. Aber die Bereitschaft, derartige Preise für Lebensmittel zum “Hausgebrauch” zu zahlen, ist zumindest in Deutschland noch zu gering, als dass sich der Weiterbetrieb für uns rechnen würde.

Natürlich ist das traurig. Dennoch bereuen wir unser Experiment keineswegs. Wir bedanken uns bei Ihnen, dass Sie diesen Weg mit uns gegangen sind. Und jetzt sollten Sie sich noch mal ordentlich den Vorratsschrank mit Kartoffelsuppe befüllen, denn wir machen Ende Januar den Laden dicht. Dafür gibt’s auch ein paar dicke Rabatte.

Ihr

Billy Wagner